Die Südpfalz blickt auf eine fast 450 Jahre alte Tabaktradition zurück. Pionier des Tabakanbaus war Pastor Anselm Anselmann, der 1573 n.Chr. die ersten Pflänzchen in Hatzenbühl, gleich neben der Kirche im Pfarrgarten, anbaute. Klima und Boden der Südpfalz waren dafür bestens geeignet. Zunächst als Zier- und Heilpflanze verwendet, gewann Tabak im Laufe der Zeit zu Erwerbszwecken an Gewicht. Viele pfälzischen Tabakanbauer kultivieren heute die Tabaksorte Virgin, die auch für Wasserpfeifen verwendet wird.
Historische Tabakschuppen, würzig duftende Felder mit staudenähnlichen Grünpflanzen mit rosafarbenen Blüten und festen, ausladenden Blättern, prägen das Landschaftsbild unserer Region besonders in den Sommermonaten.
Das tropische Nachtschattengewächs kommt ab März ab in die Frühbeete. Ausgepflanzt wird der Tabak ab Mai. Nach alter Tradition fädelte man nach der Ernte im Sommer die Tabakblätter auf Schnüre, Bandeliere genannt, und balancierte im Trockenschuppen in schwindelnder Höhe über Stangen, um die Bandeliere auf- und später abzuhängen.